Für einen kritischen Spaziergang durch Garstadt trafen sich am Sonntagnachmittag (16.02.) zwölf Bürgerinnen und Bürger am Garstadter Rathausplatz. Beim Gehen sprach es sich leichter und man merkte: es ist gut, die Situation vor Augen zu haben, über die man spricht.
Bei Schilderungen über den Aufbau des Hochwasserdammes wird allen klar, der Hochwasserschutz für den Ortteil ist nicht auf Stand und muss verbessert werden. Nur 30cm unterhalb der Dammkrone sei das Wasser im Januar 2003 gestanden, so Paul Knoblach.
Weiter gings am Feuerwehrhaus vorbei zur Dorfstraße. Dabei sticht der Gehsteig vor dem Gasthaus „Zum Schiff“ ins Auge. Der Gehweg fällt zur Straße hin steil ab. Fußgänger, speziell mit Rollstühlen oder Rollatoren weichen würden hier auf die Straße ausweichen, der Gehsteig hier ein kaum passierbares Hindernis.
In einer unübersichtlichen Kurve an der nördlichen Ortseinfahrt trifft der Radweg stumpf auf die Kreisstraße. Die vielen Maintalradler*innen sind hier einem hohen Unfallrisiko ausgesetzt. Ob ein Verkehrsspiegel die Lösung wäre, fragten Martin Posselt und Robert Pfeifroth.
Die Linkskurve hoch zum Baugebiet am Flintlein weist keinen Gehsteig auf. Groß oder klein, ob Handicap oder nicht, alle Fußgänger*innen benutzen in der unübersichtlichen Kurve die Straße. Nur über diesen Weg könne man das Wohngebiet am Flintlein und die Weinbergstraße barrierefrei erreichen, so Ingrid Turenne.
Weiter geht’s, vorbei an der Burgstatt zur Kirche und zur Kirchentreppe. „Der Hang schiebt immer, die Treppe ist in Bewegung“, stellt Ulrike Hochrein fest. An vielen Stufen ist der Auftritt zu kurz. Dass die Kirchentreppe ein Schmuckstück mit Sanierungsbedarf sei, sehen alle so.
Kein Schmuckstück, mit baulichen Mängeln aber als Verbindung zwischen Brunnholzstraße und Weinbergstraße unbedingt nötig. So sieht die Grüne Kreistagskandidatin Irene Keller die Treppe am Südhang.
„Es wird zu schnell gefahren“ sagen Elfi Pfeifroth und Benjamin Knoblach über die Dorfstraße, speziell die südliche Ausfallstraße. Alle begrüßen es, wenn am südlichen Ortsausgang eine Querungshilfe zur Verkehrsberuhigung gebaut wird.
Der schmale Gehsteig vor dem Anwesen Dorfstraße 54 soll breiter, die Straße dafür teilweise in die Hausgärten verschoben werden. Ein guter Gehsteig ist unbedingt nötig, aber dafür die Gärten verkleinern? Mehr Platz für die Autos oder doch lieber weniger? Wechselseitiges Befahren oder Engstelle sehen viele als Möglichkeit. Tempo 30 in der gesamten Dorfstraße und alles Verkersteilnehmer*innen und Anwohner hätten mehr Sicherheit.
Kaffee, Kuchen und eine Brotzeit im Sportheim des FC Garstadt runden den Spaziergang ab. Es lohnt sich immer, vor Ort zu diskutieren, darüber sind sich alle einig. Und dass es weitere Spaziergänge in Bergrheinfeld geben wird, auch.